Form und erste Informationen
Die Bestattung hat zwei Elemente: den Gottesdienst in der Kirche oder einer Trauerhalle und die Handlung am Grab. Die Abfolge ist örtlich verschieden.
In der Kirche: Der Gottesdienst ist geprägt von der Unausweichlichkeit des Todes und der Gewissheit seiner Überwindung. Deshalb ist Raum für Trauer und Klage über den erlittenen Verlust. Das Leben des oder der Verstorbenen kommt in angemessener Weise zur Sprache. In Schriftlesung und Predigt wird die bergende Liebe Gottes bezeugt. Die Gewissheit der Auferstehung steht gegen alle Sterbe- und Todeserfahrungen. Die Gemeinde begleitet ihre Toten und deren Angehörige mit Gebeten und Liedern.
Am Grab: Die Handlung am Grab beginnt damit, daß der Sarg eingesenkt wird. Danach spricht die Pfarrerin/der Pfarrer: "Der Herr über Leben und Tod hat unsere Schwester/unseren Bruder in Christus aus diesem Leben abgerufen. Von Erde bist du genommen, zu Erde sollst du werden. Gott vollende an dir, was er dir in der Taufe geschenkt hat, und gebe dir Teil an seiner Herrlichkeit. Friede sei mit dir von Gott, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste." Bei diesen Worten ist es üblich, dreimal Erde auf den Sarg zu werfen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass wir wieder zu Erde werden und ein Hinweis darauf, dass wir auferstehen werden.
Katholische Mitchristen spenden hier einen Segen mit Weihwasser. Bei Kindern in der Trauergemeinde haben sich auch Blütenblätter als Zeichen bewährt. Nach dem Erdwurf folgt ein Bibelwort, das die Auferstehung der Toten bezeugt und auf Gottes neue Schöpfung hinweist. Die Bestattung schließt mit dem gemeinsam gesprochenen Vaterunser und dem Zuspruch des Segens.
Feuerbestattung: Der Gottesdienst zu einer Feuerbestattung wird entsprechend gestaltet. Für die spätere Urnenbeisetzung kann die Begleitung einer Pfarrerin bzw. eines Pfarrers in Anspruch genommen werden.
Urnenbeisetzung: Wenn vor der Einäscherung ein Gottesdienst oder eine kirchliche Trauerfeier stattgefunden hat, kann die Urnenbeisetzung aber auch von einem Gemeindemitglied vollzogen werden. Texte hierfür finden Sie im Evangelischen Gesangbuch.
Was bei einem Todesfall zu bedenken ist
Todesbescheinigung: Im Sterbefall ist ein Arzt zur Feststellung des Todes und der Todesursache zu verständigen. Er stellt die Todesbescheinigung aus.
Anmeldung zur Bestattung: Der Sterbefall ist bei einem Standesamt anzuzeigen, dort wird die Sterbeurkunde ausgestellt. In der Regel wird ein Bestattungsunternehmen eigener Wahl beigezogen. Das zuständige Pfarramt ist zu benachrichtigen, ein Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer zu vereinbaren, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen. Mit dem Pfarramt, der Friedhofsverwaltung und dem Bestattungsunternehmen werden Termin und Art der Bestattung festgelegt und der Grabplatz gewählt. Die kirchliche Bestattung ist ein Gottesdienst der Gemeinde. Sie kann in der Regel nur Angehörigen der evangelischen Kirche gewährt werden.
Wünschen die Angehörigen von Verstorbenen, die nicht Mitglied der Kirche waren, die kirchliche Bestattung, so soll dieser Wunsch ausführlich mit der Pfarrerin, dem Pfarrer besprochen werden. Die Entscheidung eines Menschen, der Kirche nicht angehören zu wollen, muss ernst genommen werden. Andererseits soll der Wunsch der Angehörigen nach biblischer Verkündigung, Fürbitte und Begleitung respektiert werden. Diese Spannung kann nur gemeinsam aufgelöst werden. Ist eine kirchliche Bestattung nicht möglich, kann eine andere Form der kirchlichen Begleitung gefunden werden. Aber auch freie Trauerredner sind hier eine gute Möglichkeit. Hat sich ein Mensch selbst das Leben genommen, dann ist der Trost, den eine kirchliche Bestattung geben kann, besonders notwendig. Die kirchliche Begleitung der Angehörigen ist besonders geboten. Ungetaufte Kinder evangelischer Eltern, frühverstorbene Kinder, bei denen die Nottaufe nicht mehr möglich war, und Totgeborene haben ein Anrecht darauf, kirchlich bestattet zu werden.
Musikalische Gestaltung der Feier
Zum Gottesdienst in der Kirche gehören die Lieder der Gemeinde. Wenn der Gottesdienst darüber hinaus musikalisch besonders ausgestaltet werden soll, so soll dies mit unserer Kantorin, Frau Edelhoff-Weyde unmittelbar abgesprochen werden: Tel 08152/8057. Für eine solche besondere musikalische Gestaltung erhält die Kirchenmusikerin ein eigenes Honorar, das die Angehörigen mit ihr regeln.
Gedenken und Fürbitte
Im Gottesdienst an dem der Bestattung folgenden Sonntag gedenkt die Gemeinde namentlich ihrer während der zurückliegenden Woche Verstorbenen. Mit ihren Angehörigen werden sie in die Fürbitte eingeschlossen. Deshalb ist die Familie gerade zu diesem Gottesdienst besonders eingeladen. Am Ewigkeitssonntag, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr eine Woche vor dem ersten Advent, wird denn noch einmal der Verstorbenen gedacht. Im Gottesdienst werden die Namen der Verstorbenen verlesen und für jeden und jede eine Kerze entzündet. Auch dazu sind die Angehörigen eingeladen.
Häufige Fragen
Spende an die Kirchengemeinde und Gebühren: Der Kirchenvorstand bittet Sie um einen kleinen finanziellen Beitrag (Richtwert: 60 Euro) für die Trauerfeier. Damit können wir die Verwaltungskosten minimieren. Wenn Sie uns eine größere Spende machen wollen, hilft uns das, unsere vielfältigen Aufgaben zu meistern. Dafür werden wir Ihnen eine Spendenbescheinigung ausstellen.
Gottesdienste in Kirchen der katholischen Gemeinden: In Andechs, Breitbrunn, Fischen, Frieding und Hechendorf sowie im Bereich des Sprengels Wörthsee stellen uns die dortigen Pfarrgemeinden freundlich ihre Kirchen zur Verfügung. Dazu eine herzliche Bitte: Sofern Mesnerinnen und Mesner der katholischen Gemeinden mitwirken, können sie nicht von unserer Gemeinde vergütet werden, sondern erhalten von den Angehörigen den dort üblichen Betrag. Bitte wenden Sie sich an das jeweilige Pfarramt, auch um zu klären, ob Ihnen durch die Nutzung der katholischen Kirche Mietkosten entstehen.
Traueranzeige: Sie sagt viel über die Beziehung zum Verstorbenen. In der Traueranzeige drückt sich auch die eigene Sicht des Lebens und des Todes aus; dazu gehört für Christen das Zeichen des Kreuzes und ein biblisches Wort.
Der Toten gedenken: Die Wiederkehr des Todestages regt dazu an, im Sonntagsgottesdienst der Verstorbenen und ihrer Angehörigen zu gedenken, zum Beispiel am Ewigkeitssonntag oder am letzten Tag des Kalenderjahres. Das Totengedenken wird die Bitterkeit des Sterbens und des Todes nicht verschweigen und gleichzeitig der Hoffnung auf die Totenerweckung Ausdruck verleihen. Das persönliche Gedenken kann den gemeinsamen Gang zum Grab, das Niederlegen von Blumen und ein Gebet mit einschließen.